Abtshagen
Abtshagen befindet sich etwa 8 km nördlich der Kreisstadt Grimmen und etwa 12 km südlichwestlich der Hansestadt Stralsund, an der Bundesstraße 194.
Mit seinen
- ca. 950 Einwohner
- ca. 800 ha Ackerland
- ca. 40-50 ha Wiesen und
- ca. 3000 ha Wald
ist Abtshagen der flächenmäßig größte und einwohnerreichste Ortsteil der Gemeinde Wittenhagen.
Abtshagen ist mit seiner Heilgeistkirche gleichzeitig Kirchengemeinde. Zu dieser gehören alle Ortsteile der Gemeinde Wittenhagen sowie die Orte Ungnade und Sievertshagen aus der politischen Gemeinde Papenhagen. Abtshagen wurde bis zum Ende des 2. Weltkrieges durch Landwirtschaft (Domäne, einige Bauern und, Büttner), Handwerk und Forstwirtschaft geprägt.
Selbst 2 Tankstellen ( Schwerin und Oldenburg) gab es in Abtshagen. Die Einwohnerzahl betrug 400 Personen. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die MAS (Maschinenausleihstation) zur Unterstützung der Neubauern gegründet. Aus ihr entstand später die MTS (Maschinen-Traktoren-Station) und im Zusammenhang mit der Entwicklung der unterschiedlichen Typen der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG), in den 70er Jahren das LTA (Landtechnischer Anlagenbau). Nach 1990, durch Privatisierung, entstand daraus der Betrieb PAL-Anlagenbau.
In den 60er Jahren des vorherigen Jahrhunderts entstand auf einem Teil des MTS - Geländes ein Forschungszentrum für Mechanisierung der Landwirtschaft (FZM) als Außenstelle von Potsdam/Bornim.
Nach der Wende wurde der Betrieb „abgewickelt" und privatisiert. Es wurden ein Hoch - und Tiefbau gegründet. Heute existiert dort die Vorpommersche Natur und Technik GmbH.
Von den ca. 35 Betrieben in der Gemeinde sind 30 in Abtshagen ansässig sowie eine Grundschule, eine Kindertagesstätte und der Jugendclub. Abtshagen unterhält eine Stützpunktfeuerwehr mit 59 Mitgliedern, davon 13 Senioren und 15 Mitglieder der Jugendfeuerwehr.
In den Vereinen und Clubs wie:
- Sportverein Abtshagen
- Förderverein Heilgeistkirche Abtshagen e.V.
- Schützenverein Wittenhagen
- Volkssolidarität
- Schulförderverein Abtshagen
gehen aus allen Altersgruppen des Ortes die Bürger ihren Interessen nach und fördern nachhaltig das Kulturleben.
Wie alt ist Abtshagen eigentlich?
Mit der Entstehung des Zisterzienser Kloster Neuen - Camp (später Franzburg) ab 1231, ist die Gründung Abtshagens in Zusammenhang zu bringen. Um 1200 befand sich dieser Landstrich teilweise im Besitz des Rügenfürsten Witzlar des II., der mit dem unwirtlichen feuchten Land keine Großen Gewinn machen konnte. Der Fürst schenkte den Camper - Mönchen des Zisterzienser Ordens vom Niederrhein 300 Hufen von diesem Land (1 Hufe entspricht etwa 20-25 ha). Die geschenkte Fläche war also mindestens 6000 ha oder auch 60 km2 groß. Die Mönche gingen östlich vom Kloster auf geradem Weg, um das geschenkte Land urbar zu machen. Abtshagen entstand 9 km östlich vom Kloster Neuen - Camp. Anno 1231 wurde das Kloster gebaut. Bevor die Mönche soviel Material heran geschafft hatten, um zu bauen, sind sie mit Sicherheit viele Jahre vorher schon hier ansässig geworden, sodass die Erstbesiedlung in Abtshagen mit dem Klosterbau fundamentiert ist.
Als die Mönche zu Beginn des 13. Jahrhunderts den so genannten pommerschen Urwald rodeten, war ihnen klar, dass sie dieses Projekt nicht alleine umsetzen konnten. Wenn sie auch nach der Maxime „ Ora et Labora" (Bete und Arbeite) lebten, warben sie dennoch Siedler und Handwerker aus dem Niederrheinischen und dem Westfälischen an. Um ihr Urbarmachungsgebiet vor Angriffen anderer Regionalfürsten zu schützen, legten sie Grenzdörfer wie Wittenhagen, Glashagen und Kakernehl an (Urkunde von 1273). Abtshagen lag bereits damals immer zentral und muss für die Mönche wichtig gewesen sein. Sie errichteten als Kolonisationsinsel hier eine Vorläuferandachtsstätte der Heilgeistkirche mit Gebäuden. Nach und nach entstanden Bauernstellen und Handwerker ließen sich nieder. Schriftlich liegen keine Dokomente aus der Zeit vor, die genauere Rückschlüsse zulassen.
Urkundliche Erwähnung erfolgt erst wesentlich später, als bereits die Heilgeistkirche stand; urkundlich erwähnt wurden Wittenhagen (1320) und Glashagen (1328). Daraus könnten wir schlussfolgern, dass eine Erstbesiedlung unseres Gebietes 1231 sicherlich erfolgte.
Baugeschichte
Das Dorfbild hat sich seit Mitte der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts mit dem Bau der MTS - Siedlung entlang der B 194 in Richtung Grimmen, dem Bau der 3 AWG - Blöcke und des 24er WE - Blockes in den 60er Jahren in der Ringstraße, der Errichtung der Schule ( 1972/73), dem Bau der ZBE ( Zwischenbetriebliche Einrichtung „Gesellschaftliche Speisung") und der Montage des 48er Wohnblocks (1977 - 1979) in der Wittenhäger Straße, laufend verändert und erweitert. Mit den 2 Blöcken am Ebereschenweg mit je 12 Wohneinheiten und der Turnhalle (1999 durch Brandstiftung vernichtet und im gleichen Jahr Beginn des Wiederaufbaus), erfolgten weitere staatliche Bauten in den Jahren 1985/86.
Das erste Eigenheim nach dem großaufgelegten Eigenheimprogramm der 70er Jahre, baute Familie Sonnenberg. 30 weitere Bauten entstanden bis zur politischen Wende 1989/90. Dadurch stieg auch die Einwohnerzahl kontinuierlich. Die Eigenheimsiedlung, Franzburger Straße, entstand ab 1977. Die ersten 8 Häuser wurden bis 1990 bezogen.
Nach 1990 wurde die Eigenheimsiedlung, Franzburger Straße, durch Interessenten aus der Gemeinde, aus Stralsund und aus Rostock komplettiert. 25 Eigenheimbesitzer wetteifern um das schönste Anwesen.
Ein neues Wohngebiet entstand ab 1995 „Am Rodelberg", mit heute 35 Eigenheimen. Weitere 20 Baulücken wurden durch Eigenheime unterschiedlichen Typs geschlossen. Erster Spatenstich erfolgte hier im Februar 1995 auf freiem Feld.
Die Häuser in der Ringstraße sind in der 2. Hälfte der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts (MTA - Siedlung). Die Straße ist 1991 befestigt worden. 8 Hektar Parkfläche wurden an der Ringstraße 1991 angelegt.
Die Arbeiter - Wohnungs - Gesellschaft Grimmen, baute in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts diese 3 Häuser mit je 4 Wohnungen. Der hinter Wohnblock wurde Ende der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts erbaut. 1977 - 1979 wurde der 48er Block für die Mitarbeiter der damaligen „Staatsreserve" errichtet.
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